Kunst & Co.

Im Herzen eines verborgenen Waldes lag ein geheimer Garten, so alt wie die Zeit und doch so jung wie ein erster Sonnenstrahl.

Tief darin stand ein kleines Häuschen, dessen rote Dachkante wie ein geheimnisvolles Zeichen aus dem bunten Blättermeer ragte. Rundherum wuchsen Bäume mit gelbem Laub, Büsche in Blau und Violett, Formen und Farben wie aus einem Traum gemalt.

Eines Tages zog ein Gewitter auf. Der Himmel färbte sich in seltsames Lila, Wolken wirbelten umeinander wie zornige Geister. Doch kaum erreichten sie die Grenze des Gartens, lösten sie sich auf wie Rauch in Licht. Der Garten lebte außerhalb der Zeit.

Die Sonne schien unerschütterlich, warm und sanft, als wäre sie nur für diesen Ort erschaffen.

Die Blumen blühten in Farben, die die Welt draußen längst vergessen hatte. Schmetterlinge glitten schwerelos durch die Luft, Käfer summten ein ewiges Lied, und Vögel sangen Melodien, die sich nie wiederholten und doch vertraut klangen. Nichts verwelkte, nichts ging verloren.

Der Garten war ein Gemälde – und zugleich ein Herzschlag, eingefroren im perfekten Moment.

Man sagt, wer den Garten findet, erkennt plötzlich, wie die Welt aussehen könnte, wenn sie noch voller Wunder wäre. Doch nur wenige sehen ihn, und niemand weiß, ob er wirklich existiert oder ob er lediglich eine Erinnerung daran ist, wie schön etwas sein kann, wenn es für immer jung bleibt.